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Rang 1. am Nationalpark Bike Marathon!

Mit dem «Heimrennen», dem Nationalpark Bike Marathon, stand bereits das nächste lange Rennen auf dem Programm. Die 141km/3800hm rund um den Nationalpark, sind zwar landschaftlich wunderschön, doch bin ich bis jetzt auf dieser Strecke noch nie richtig gut zurechtgekommen, wieso auch immer. Trotzdem war die Vorfreude sehr gross und ich war top motiviert es dieses Jahr besser zu machen.

Doch bereits nach dem Start, merkte ich, dass es heute ein harter Tag werden würde, zumal ich ins Val S-charl schon am Anschlag fahren musste, da ich die anderen Frauen nicht in der Gruppe ziehen lassen wollte. Die unregelmässige Fahrweise in der Gruppe machte mir jedoch zu schaffen und ich nervte mich irgendwann, wie das Ganze zu und her ging. Nach S-charl fuhr ich stur mein Tempo und Alexandra Zürcher und die Tschechin Kalasova fuhren dann doch etwas davon. Jedoch hielt sich der Abstand in Grenzen, sodass ich in der Abfahrt vom Costainas wieder aufholen konnte und wir in Fuldera wieder zusammen in den Anstieg zu Döss Radond starteten. Auch hier drücke Alexandra voll aufs Tempo, was mir zu diesem Zeitpunkt einfach zu schnell war, und ich entschied mich meinen Rhythmus zu fahren. Dies machte mich zwar etwas nervös, denn auf dieser Strecke, mit so vielen flachen Passagen, ist der Zug vielleicht schnell abgefahren. Ausserdem zog die Tschechin noch ein Stück mit, bis sie dann aber auch abreisen lassen musste. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich schon fast nicht mehr daran, heute noch um den Sieg mitfahren zu können, denn ich war auch jetzt am Anschlag und merkte, dass der Start mich zu viel Energie gekostet hat. Ich versuchte die negativen Gedanken etwas zu unterdrücken und sagte mir, dass das Rennen noch lange dauert und es den anderen sicher auch etwas zugesetzt hatte.

In der Abfahrt vom Val Mora konnte ich Kalasova wieder stellen und noch vor dem Trail überholen. Ich hatte komplett freie Bahn und konnte so mit etwas Vorsprung in den Alpisella. Ich mag diesen Anstieg und ausserdem hatte ich heute das erste Mal das Gefühl wirklich voranzukommen. Ich konnte den Vorsprung zu Kalasova etwas ausbauen und war mir nicht sicher ob da Alexandra wieder in Sichtweite war. Da kam schon wieder mehr Zuversicht auf… Nachdem mir noch eine Ziegenherde entgegenkam, welche bis auf ein paar Ausnahmen auf Linksverkehr gepolt waren und ich mich natürlich anpasste, um gut vorbeizukommen, war der Alpisella auch geschafft. Im Livigno wurde mir gut eine Minute Rückstand auf Alexandra gemeldet. Ich fuhr den Teil bis an den Fuss des Chaschaunapass möglichst kraftsparend, um dann am steilen Aufstieg meine Aufholjagt zu starten. Ich holte sie beinahe ein, doch eben nicht ganz, sodass es nicht mehr für den Bergpreis reichte, jedoch überholte ich sie in der Abfahrt.

Danach kamen noch die letzten 50km durchs Engadin, welche aber trotz den «nur» noch 800hm nicht zu unterschätzen sind.
Da dies kein UCI-Rennen ist und ich ausserdem schon von Begin merkte, dass die anderen Frauen bei den Männer Windschatten fuhren (Alexandra als nicht Lizenzierte sowieso), entschied ich mich, wenn möglich dies ebenfalls zu nutzten. (Denn an anderen Rennen wäre dies für uns Frauen nicht erlaubt).
Etwas Hilfe bekam ich dann von zwei Männer, welche ich im Schlepptau hatte, doch anscheinend waren auch sie müde und ich musste den grössten Teil trotzdem selbst führen. Bis Lavin konnte ich den Vorsprung aber bereits etwas ausbauen und quälte mich noch die letzten Höhenmeter hoch bis nach Ftan. Froh, endlich in Ftan zu sein, fuhr ich die rutschige Kiesabfahrt auf Nummer sicher und konnte als Siegerin in Scuol ins Ziel fahren!

Es war sehr schön so viele bekannte Gesichter auf und neben der Strecke zu sehen, danke allen fürs Anfeuern!

Bild: Martin Platter